Vorsorgemedizin
Ab dem 18. Lebensjahr besteht die Möglichkeit der jährlichen Vorsorgeuntersuchung.
Nützen Sie die dieses Angebot für Ihre Gesundheit!
Vorsorgemedizin ist einSchwerpunkt unserer hausärztlichen Praxis.
Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ liefert der jährliche Gesundheitscheck im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung wichtige Erkenntnisse über den allgemeinen Gesundheitszustand. So können chronische Erkrankungen bereits im Frühstadium erkannt und mögliche Risikofaktoren durch entsprechende Maßnahmen minimiert werden.
Wer hat Anspruch auf die Vorsorgeuntersuchung?
Die Vorsorgeuntersuchung kann von allen Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr mit Wohnsitz in Österreich einmal jährlich kostenlos in Anspruch genommen werden. Auch nicht krankenversicherte Personen können die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen, wenn sie sich bei der für ihren Wohnsitz zuständigen Gebietskrankenkasse einen Ersatzkrankenschein für die Untersuchung ausstellen lassen.
Was soll zur Untersuchung mitgebracht werden?
- Als Anspruchsnachweis ist Ihre e-card oder der Ersatzkrankenschein erforderlich.
- Zusätzlich empfiehlt es sich, Befunde von vorausgegangenen Untersuchungen mitzubringen.
- Haben Sie schon einmal eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen, nehmen Sie den Arztbrief mit, den Sie damals erhalten haben. So kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt feststellen, ob sich Werte verändert haben.
- Nehmen Sie eine Liste all jener Medikamente mit, die Sie regelmäßig einnehmen.
Erfolgsgeschichte der Vorsorgeuntersuchung
Laut dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger trägt die Vorsorgeuntersuchung einen wesentlichen Anteil an der in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Lebenserwartung: Als die Vorsorgeuntersuchung 1974 in Österreich eingeführt wurde, lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen bei ungefähr 75 Jahren und jene der Männer bei 67 Jahren. Heute leben Frauen durchschnittlich um sieben und Männer um acht Jahre länger.
Auch bei einzelnen Erkrankungen zeigt sich die Wirksamkeit der Vorsorgeuntersuchung. So hat die frühzeitige Behandlung von Bluthochdruck dazu beigetragen, dass die Todesfälle durch Schlaganfall seit 1980 um 45 Prozent zurückgegangen sind.
Die Vorsorgeuntersuchung verfolgt zwei Ziele:
- die Vermeidung von gesundheitlichen Risikofaktoren (Primärprävention) und
- die Früherkennung von Krankheiten (Sekundärprävention).
Erstens soll verhindert werden, dass Krankheiten entstehen, indem ein Gesundheitsrisiko rechtzeitig erkannt und reduziert wird. Zweitens sollen Krankheiten in einem möglichst frühen, noch gut therapierbaren Stadium entdeckt werden, um bessere Heilungschancen zu erreichen.
Ein Schwerpunkt der Vorsorgeuntersuchung liegt auf Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Diese Krankheiten zählen bundesweit zu den häufigsten Todesursachen. Erhebungen der Statistik Austria zufolge erleiden in Österreich jährlich rund 12.000 Menschen einen Herzinfarkt. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen stirbt an den Folgen. Die Krebserkrankungen nehmen mit ca. 25 Prozent den zweiten Platz in der Reihenfolge der Todesursachen ein. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist auch, die Häufigkeit von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen und die Todesfälle zu senken.
Früherkennung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen
Zur Früherkennung einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein individuelles Risikoprofil erstellt. Dabei werden die Lebensgewohnheiten (zum Beispiel Rauchen oder Alkoholkonsum) mit körperlichen und internistischen Werten – wie Gewicht oder Blutdruck – in Beziehung gesetzt.
Früherkennung von Risikofaktoren für Stoffwechselerkrankungen
Das Screening nach Diabetes mellitus ist ein wesentlicher Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung. Um das Diabetes-Risiko zu beurteilen, prüft die Ärztin/der Arzt die Krankengeschichte und fragt nach Diabetes-Fällen in der Familie. Mithilfe der Blutzuckermessung können Krankheiten, die mit einem zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckerspiegel einhergehen, diagnostiziert werden.
Früherkennung häufiger Krebserkrankungen
Krebserkrankungen sind mit ca. 19.000 Sterbefällen pro Jahr die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Die Früherkennung einer Krebserkrankung macht den Einsatz von Therapieverfahren möglich, die weniger belastend sind als Therapien von fortgeschrittenen Krebserkrankungen
- Gebärmutterhalskrebs: Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird Frauen ab dem 18. Lebensjahr bei der Vorsorgeuntersuchung der sogenannte PAP-Abstrich bei einem Facharzt für Gynäkologie (Krebsabstrich) empfohlen.
- Brustkrebs: Alle Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren, die in Österreich wohnhaft sowie bei einem teilnehmenden Sozialversicherungsträger versichert sind, können alle 24 Monate eine Mammographie-Untersuchung zu Früherkennungszwecken nur mit ihrer e-card in Anspruch nehmen. Mehr Infos unter Brustkrebs-Früherkennung.
- Darmkrebs: Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr können die erweiterte Darmkrebs- Früherkennung in Anspruch nehmen. Sie umfasst – zusätzlich zum jährlichen Hämoccult-Test (Untersuchung des Stuhls auf Blut) – alle zehn Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie)
- Prostatakrebs: Ab dem 50. Lebensjahr sieht die Vorsorgeuntersuchung eine jährliche Kontrolle des PSA-Wertes im Blut und eine urologische Untersuchung beim Facharzt vor.
Prävention von Suchterkrankungen
Das Untersuchungsprogramm legt einen eigenen Schwerpunkt auf die Prävention von Suchterkrankungen. Dabei wird der Konsum von Tabak, Alkohol und Medikamenten erhoben sowie Unterstützung und Hilfe bei der Entwöhnung angeboten.
Prävention von Parodontalerkrankungen
Paradontitis (bakterielle Zahnbetterkrankung) gilt ab dem 30. Lebensjahr als größter Risikofaktor für Zahnausfall. 70 Prozent der Zahnverluste werden durch eine chronische Parodontitis verursacht. Die Erkrankung verläuft oft schmerzfrei und bleibt daher häufig unbemerkt. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, das Risiko für Parodontitis zu erkennen und durch geeignete Vorbeugung den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen.
Prävention von Alterserkrankungen
Bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein vermehrtes Augenmerk auf die Hör- und Sehleistung gelegt. Fast ein Drittel der über 65-Jährigen leidet an einer Hörstörung oder Sehbeeinträchtigung. Nachlassendes Hörvermögen wird von vielen Menschen nicht rechtzeitig erkannt. Mit einer entsprechenden Behandlung kann die Lebensqualität erheblich gesteigert werden.
Quelle: www.gesundheit.gv.at/